Was unser Gesicht über unsere Persönlichkeit verrät… und was nicht!

In der Antike glaubte man, dass das äußere Erscheinungsbild, insbesondere die Gesichtsmerkmale, Rückschlüsse auf das Temperament oder den Charakter von Menschen zulassen. In Verruf geriet die so genannte Physiognomik, weil sie in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland zur Unterscheidung vermeintlich höherer und niederer Rassen herangezogen wurde. Aktuell werben Start-up-Unternehmen damit, Persönlichkeitseigenschaften, Intelligenz oder kriminelle Aktivitäten über Gesichtsanalysen vorhersagen zu können. Auch in der Forschung finden sich neue Studien, in denen Bilder und Videos von Gesichtern, z.T. mittels künstlicher Intelligenz, analysiert werden. Aus der wissenschaftlichen Perspektive ist eine präzise Prognose von menschlichen Eigenschaften oder Handlungen auf dieser Grundlage allerdings fragwürdig. In dem Vortrag von Prof. Dr. Hannah Möltner werden aktuelle Forschungsergebnisse verständlich dargestellt und kritisch eingeordnet sowie ein Ausblick zu den Anwendungsfeldern der Physiognomik vorgenommen. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen aktueller Trends in der Physiognomik zu beleuchten, um unseriöse Versprechungen erkennen und Fehlschlüsse vermeiden zu können. Damit richtet sich der Vortrag an alle, denen Physiognomik in unterschiedlichen Kontexten (z.B. in der Personalauswahl, bei Konsum- oder Wahlentscheidungen) begegnen kann, und regt zu einem reflektierten Umgang mit derartigen Situationen an. Psychologische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für Fragen und Austausch.

Referentin: Dr. Hannah Möltner ist Professorin für Wirtschaftspsychologie an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen. Nach dem Studium der Psychologie in Bochum und Wien war sie in der Personalberatung in Wien tätig. Sie promovierte in Wirtschaftswissenschaften und leitete diverse Kooperationsprojekte mit Unternehmen an der Universität Witten/Herdecke. Aktuell ist Frau Professorin Dr. Möltner freiberuflich in der Personal- & Organisationsberatung tätig und als Vorstandmitglied im Zonta Club Dortmund Phoenix ehrenamtlich aktiv. In der Forschung beschäftigt sie sich mit (Gender-)Diversity, Motivation (in unterschiedlichen Kontexten, wie Arbeits-, Führungs- oder akademische Motivation) und Achtsamkeit.

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