Essener Cornelsen Umwelttechnologie GmbH nimmt mobile Löschwasser-Behandlungsanlage in Betrieb

22.07.2019
Mit der „Mobilen Löschwasser-Behandlungsanlage“ hat die Essener Cornelsen Umwelttechnologie GmbH ein Verfahren entwickelt, mit dem PFC-verunreinigte Feuerlöschwasser gereinigt werden können – und zwar direkt am Ort des Brandgeschehens. Am 17. Juli 2019 hat Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die Anlage offiziell in Betrieb genommen.

Links im Bild: Martin Cornelsen, Geschäftsführender Gesellschafter der Cornelsen Umwelttechnologie GmbH. Foto: Claudia Anders, EWG

Ein Knopfdruck: Ursula Heinen-Esser (r.), Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, nimmt die „Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage“ offiziell in Betrieb.

Es sind gewöhnliche Übersee-Container, aber im Inneren steckt innovative Umwelttechnologie „made in Essen“: Die von Cornelsen entwickelte „Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage“ (MLB) ist in der Lage, PFC-belastete Löschwässer mit Hilfe eines speziellen Verfahrens, der sogenannten PerfluorAd-Technologie, zu reinigen. Die Gefahr einer Verunreinigung der Umwelt durch per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) besteht insbesondere dort, wo Feuerlöschwässer zum Einsatz kommen. In diesem Fall wird die Löschwasser-Behandlungsanlage „mobilisiert“ und zum Brandgeschehen transportiert, damit das aufgefangene PFC-verunreinigte Feuerlöschwasser direkt vor Ort gereinigt werden kann.

Seit Frühjahr 2019 ist die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Anlage einsatzbereit, seit dem 17. Juli 2019 nun auch offiziell. Vor rund 70 geladenen Gästen nahm Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die Anlage am Unternehmenssitz von Cornelsen im Gewerbepark Graf Beust in Betrieb. „Ich freue mich, heute hier sein zu können, denn der Aufbau einer Mobilen Löschwasser-Behandlungsanlage ist ein weiteres gutes Beispiel für die Entwicklung neuer Umwelttechnologien und stärkt Nordrhein-Westfalen als Standort für moderne Umwelttechnik“, sagt Ministerin Heinen-Esser.

Aus Sicht der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH ist die „Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage“ auch ein weiterer Beleg für die Innovationskraft Essener Unternehmen. „Essen gehört zu den führenden Standorten der Umwelt- und Wasserwirtschaft in Europa“, betont EWG-Geschäftsführer Andre Boschem. „Innovative Technologien wie die Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage von Cornelsen zeigen dies deutlich und beweisen, welches unternehmerische Potenzial die Stadt bietet.“ Die Essener Wirtschaftsförderung betreut Cornelsen bereits seit vielen Jahren. Sie unterstützte das Unternehmen unter anderem bei der Verlagerung des Unternehmenssitzes innerhalb Essens im Jahr 2001, ebnete den Zugang zu regionalen und nationalen Netzwerken der Umweltwirtschaft und öffnete Türen zu Wissenschaft und Verwaltung.

Inbetriebnahme der neuen „Mobilen Löschwasser-Behandlungsanlage“. V.l.n.r.: Jochen Fricke (EWG), Martin Cornelsen (Cornelsen Umwelttechnologie GmbH), Ursula Heinen-Esser (Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen), Rudolf Jelinek (1. Bürgermeister der Stadt Essen) und Simone Raskob (Geschäftsbereichsvorstand Umwelt, Bauen und Sport der Stadt Essen). Foto: EWG

Jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit

„In der Mobilen Löschwasser-Behandlungsanlage steckt jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit“, betont Martin Cornelsen, Geschäftsführender Gesellschafter der Cornelsen Umwelttechnologie GmbH. Seit 2006 entwickelte das mittelständische Unternehmen bekannte Verfahrensansätze weiter, forschte in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut UMSICHT aus Oberhausen und führte Neuentwicklungen von Verfahren zur Reinigung von mit PFC belasteten Wässern durch. Aus der Forschungskooperation und der mehr als 12-jährigen intensiven Auseinandersetzung mit der Vermeidung und Entfernung von PFC aus der Umwelt sind zwei Verfahrensentwicklungen und mehrere Patente hervorgegangen – bis hin zur Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen. „Die Entwicklung der PerfluorAd-Technologie für die Reinigung von PFC-verunreinigten Wässern ist sowohl ein gutes Beispiel für eine zielführende Kooperation zwischen Forschungsinstituten und KMU’s aus der Metropole Ruhr als auch ein vorbildliches Beispiel für eine aktive Förderung der Umweltwirtschaft in NRW“, so Martin Cornelsen.

Die „Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage“ der Cornelsen Umwelttechnologie GmbH aus Essen. Foto: Claudia Anders, EWG

Über Cornelsen

Die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH ist ein inhabergeführtes KMU mit Sitz in der Graf-Beust-Allee 33 in Essen. Der Schwerpunkt liegt in der Planung, Herstellung und Betriebsführung von Anlagen zur Reinigung verunreinigter Wässer. Cornelsen projektiert mit ihrem Ingenieur-Know-how und baut in dem eigenen Fertigungsbetrieb in Essen Wasserbehandlungsanlagen, die ihre Einsätze insbesondere bei der Sanierung verunreinigter Grundwässer finden. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Werk in Essen und 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tochterunternehmen Cornelsen Ltd. in Bristol (UK) für den deutschen und den internationalen Markt.

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