Neue Studie zu psychologischen und neurobiologischen Prozesse von bekannten Internetnutzungsstörungen

24.11.2021

Immer wieder auf das Smartphone blicken, schnell noch auf Instagram surfen oder im Netz shoppen – ohne geht es für viele nicht mehr. Das hat nicht nur negative Folgen für den Alltag, sondern birgt auch ein großes Suchtpotential. In einer von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe (FOR2974), dessen Sprecher Prof. Dr. Matthias Brand von der UDE ist, untersuchen Forschende in verschiedenen Teilprojekten deutschlandweit die psychologischen und neurobiologischen Prozesse von bekannten Internetnutzungsstörungen.

Das suchtartige Spielen von Computerspielen wurde bereits von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Störung anerkannt. Doch auch das unkontrollierte Online-Shopping sowie die ständige Nutzung von Instagram, WhatsApp und Co. können zu einem ernsthaften Problem werden – beide Aspekte werden von der DFG-Forschungsgruppe untersucht. „Wir wollen wissen, welche Faktoren und Prozesse insbesondere in Stresssituationen dazu führen, dass Personen ein suchtartiges Verhalten entwickeln“, so Dr. Elisa Wegmann, die gemeinsam mit Kolleg:innen aus Hannover, Bochum, Lübeck und Ulm die beiden Teilprojekte leitet.

„Wie unterscheiden sich betroffene Personen von nicht-betroffenen Personen hinsichtlich ihres Umgangs mit Stresssituationen und kognitiven Aufgaben voneinander? Außerdem fragen wir uns, ob bei einer übermäßigen Nutzung von Online-Kaufangeboten und sozialen Netzwerken ähnliche Verhaltensmuster auftreten wie es bei anderen Verhaltenssüchten und beim Substanzmissbrauch der Fall ist“, so Wegmann. Ziel der Forschenden ist es, betroffene Personen besser zu verstehen und in ihrem Alltag zu unterstützen.

Dafür werden aktuell Männer und Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahre gesucht, die bereit sind, an einem Tag für 4 bis 5 Stunden am Campus Duisburg und optional zuhause weitere Studienaufgaben zu erfüllen. Die Teilnehmenden sollten viel im Internet unterwegs sein und soziale Netzwerke intensiv nutzen. Außerdem werden 18 bis 65 Jahre alte Frauen gesucht, die übermäßig viel im Internet shoppen und von ersten negativen Konsequenzen berichten. Sie sollen bestimmte Aufgaben bearbeiten, Fragen beantworten und verschiedene Bilder mit Shopping-relevanten Auszügen oder Inhalten aus sozialen Netzwerken betrachten und bewerten. Ein weiterer Teil der Aufgaben kann im Laufe von zwei Wochen zuhause erledigt werden.

Das gesamte Experiment wird insgesamt mit bis zu 92 Euro vergütet. Interessierte können sich per E-Mail studie.acsid@uni-due.de anmelden.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/for2974/
https://www.uni-due.de/kognitionspsychologie/
Allgemeine Psychologie: Kognition: Dr. Elisa Wegmann, Tel. 0203/37 9-2665, elisa.wegmann@uni-due.de; Annica Keßling, Tel. 0203/37 9-2251, annica.kessling@uni-due.de

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